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Die weitere Entwicklung des Ska

Seit Rocksteady war Ska fast von der Bildfläche verschwunden, international wie national.

Aber zurück zum fast schon totgeglaubten Ska. Mit Aufkommen des Punk (1977), wurde dem Ska neues Leben eingehaucht. Seit der Unabhängigkeit Jamaikas emigrierten viele Jamaikaner nach England und brachten ihre Kultur mit. Bands wie "The Clash" nahmen Ska bzw. Reggaelieder in ihr Repertoire auf.


Blue Beat und 2Tone (Second Wave)

Ebenfalls um diese Zeit gründeten Jerry Dammers und der schwarze Musiker Horace Panter "The Automatics", die kurz darauf als "The Special AKA" und dann als "The Specials" zu Weltruhm gelangen sollten. Musikalisch gesehen fand damals eine perfekte Symbiose aus krachigem Punkdilettantisms und rhythmischem Skagroove statt. Die Specials waren sich ihrer musikalischen Wurzel mehr als bewußt, so ist es kein Wunder, dass auf ihrem Debutalbum die Hälfte aller Songs aus Coverversionen jamaikanischer Klassiker bestand.

Auch wenn die schwarze Community diesen Sound als zu punkig und unjamaikanisch nicht akzeptierte, ist eine musikalische Kontinuität keineswegs zu leugnen. Diese wird noch dadurch unterstrichen, daß mit Rico Rodriguez (Foto), der schon auf Dandy Livingstons Original von "Rudy, A Message to You" die Posaune spielte, Jamaikas berühmtester lebender Posaunist bei der Neuaufnahme dieses Evergreens durch die Specials ebenfalls ins Horn blies.

Das Lied wurde für die Specials ein riesiger Erfolg. Zu Beginn ihrer Karriere gründeten sie ihr eigenes Label, das sie Two Tone nannten. Die stilbildenden schwarz-weißen Karos und Tänzer sind bis heute noch präsent. Viele bekannte Bands formierten sich damals, darunter neben den oben genannten auch Madness, The Selecter und Bad Manners. Letztere, um den Frontmann Buster Bloodvessel sind noch heute aktiv. Das Missverständnis, Ska stamme aus England, muss aus dieser Zeit herrühren. Mit dem Abebben der Punkwelle Anfang der Achtziger, wurde es auch stiller um die 2 Tone Bewegung.


Third Wave

Gegen Ende der achtziger Jahre erfaßte eine neue Skawelle dann den gesamten Globus. Inspiriert von den englischen 2 Tone-Klängen formierten sich nun auch in deutschen Landen Skabands. Am Anfang im festen Glauben die einzigen zu sein, erkannten die Bands jedoch nach einer Weile, dass dies nicht stimmte. Es kam zu den ersten Skafestivals und die Szene begann sich zu vernetzen. Eine Reihe der damaligen Bands existiert noch heute, darunter die Busters oder Skaos.

Schon bald begann man in den USA Bands zu gründen. "The Toasters" gelten als die Vorreiter dieser dritten Welle des Ska. Noch heute gibt es viele Ska-Bands die Internationalen Erfolg feiern.

Mittlerweile ist wohl die ganze Welt (zumindest zum größten Teil) vom Skavirus befallen. Es gibt kaum eine Stadt ohne Skaband. Ska und Reggae sind aus der Musikwelt nicht mehr wegzudenken. Sie haben unzählige andere Musikstile beeinflußt. Viele angeblich neue Stile haben sich der Struktur des Ska oder Reggae entwickelt und sich unverkennbar an verschiebenen Elementen bedient. Die verschiedenen Ausprägungsformen dieser Musik sind täglich zu hören. Wie viele "Dancefloor"-Nummern bedienen sich des "Offbeats"? Viele Punkbands nehmen Ska oder Reggaestücke in ihr Repertoire auf. In anderen Ländern, beispielsweise in Lateinamerika, füllen Skabands Stadien. Aber selbst unter den Skabands gibt es solche, die eher traditionelle Töne anschlagen oder solche, die modernen Ska oder gar Skacore spielen. Ähnlich verhält es sich im Reggaebereich. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Ausprägungen, angefangen vom Roots Reggae, Raggamuffin bis hin zum Dancehall-Reggae.

Alles in allem bleibt es spannend, wie sich dieser Musikstil weiterentwickeln wird. Kommt ein neuer Skaboom? Wird es einen Reggaesommer geben? Letzten Endes ist dies nicht so entscheidend. Eine (Musik)welt ohne die jamaikanische Musik ist nur schwer vorstellbar und jeder, der sie hört und fühlt, weiß es.



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© 2001 Stephan Li, Wien. Aus der Semesterarbeit "Chant Down Babylon, Sklaverei in Jamaika - Widerstand und kulturelle Auswirkungen".


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